Winkie
"Winkie" von Clifford Chase ist zuallererst ein Roman mit einem lebendig gewordenen Teddybären als Hauptfigur.
Im Post-Nine-Eleven-Amerika wird Winki aufgegriffen und vor Gericht gestellt. Über 1000 Anklagepunkte werden ihm vorgeworfen, hauptsächlich das Verschicken von Briefbomben, nur artet der Prozess immer weiter aus. Gegen ihn sagen Schauspieler aus (man müsse ja die Zeugen schützen), unter anderem der Papst.
Man sieht, dieser Teil des Romans driftet ins Absurde - ein bitterböser Spiegel des heutigen Unrechtsstaates USA, des Systems Guantanamo.
Dies ist aber nur ein Aspekt des Romans. In der ersten Hälfte steht die Geschichte Amerikas im Vordergrund, insbesondere der Rassismus der damaligen Zeit. Der Anfang der zweiten Hälfte konzenriert sich nochmal mehr auf die Selbstfindung Winkies im Wald, der als lebender Teddybär zwischen Objekt, Mensch und Tier steht und erstmal seinen Platz wählen muss - was natürlich die ganze Zeit mitschwingt.
In beiden Teilen gerät das Absurde in den Hintergrund, es sind mehr die weise erscheinenden Gedanken des Teddybären, die zum Nachdenken anregen.
Lustig ist der Roman übrigens nicht. Zumindestens kam es mir nicht so vor. Er ist böse, absurd, originell und meinetwegen auch weise, da Winkie erstaunlich präzise Analysen gelingen, nur Lachen musste ich nirgends. Vielleicht ist es ja der Gedanke, dass egal wie absurd das Gerichtsverfahren auch wird, die Wirklichkeit in ihrer Grausamkeit nicht viel weniger absurd ist, der einem das Lachen verleidet. Oder es ist das Gefühl, eingesperrt zu sein, erst im Teddykörper, dann im Gefängnis, wobei beiden Situationen die Unmöglichkeit zur Kommunikation gemein ist, was einfach zu beklemmend wirkt. Übrigens ein Punkt, den ich als ein Hauptthema des Romans benennen würde.
Alles in allem ein Buch, das sich zu lesen lohnt.
Im Post-Nine-Eleven-Amerika wird Winki aufgegriffen und vor Gericht gestellt. Über 1000 Anklagepunkte werden ihm vorgeworfen, hauptsächlich das Verschicken von Briefbomben, nur artet der Prozess immer weiter aus. Gegen ihn sagen Schauspieler aus (man müsse ja die Zeugen schützen), unter anderem der Papst.
Man sieht, dieser Teil des Romans driftet ins Absurde - ein bitterböser Spiegel des heutigen Unrechtsstaates USA, des Systems Guantanamo.
Dies ist aber nur ein Aspekt des Romans. In der ersten Hälfte steht die Geschichte Amerikas im Vordergrund, insbesondere der Rassismus der damaligen Zeit. Der Anfang der zweiten Hälfte konzenriert sich nochmal mehr auf die Selbstfindung Winkies im Wald, der als lebender Teddybär zwischen Objekt, Mensch und Tier steht und erstmal seinen Platz wählen muss - was natürlich die ganze Zeit mitschwingt.
In beiden Teilen gerät das Absurde in den Hintergrund, es sind mehr die weise erscheinenden Gedanken des Teddybären, die zum Nachdenken anregen.
Lustig ist der Roman übrigens nicht. Zumindestens kam es mir nicht so vor. Er ist böse, absurd, originell und meinetwegen auch weise, da Winkie erstaunlich präzise Analysen gelingen, nur Lachen musste ich nirgends. Vielleicht ist es ja der Gedanke, dass egal wie absurd das Gerichtsverfahren auch wird, die Wirklichkeit in ihrer Grausamkeit nicht viel weniger absurd ist, der einem das Lachen verleidet. Oder es ist das Gefühl, eingesperrt zu sein, erst im Teddykörper, dann im Gefängnis, wobei beiden Situationen die Unmöglichkeit zur Kommunikation gemein ist, was einfach zu beklemmend wirkt. Übrigens ein Punkt, den ich als ein Hauptthema des Romans benennen würde.
Alles in allem ein Buch, das sich zu lesen lohnt.
onli - 30. Mär, 19:07