Warum die Demo in Frankfurt ein Reinfall war

Die heutige Demo des Aktionskreis Vorratsdatenspeicherung in Frankfurt war meiner Ansicht nach ein Misserfolg. Es fing mit mehreren schlechten Omen an:

1. Das Wetter war im Vorfeld schlecht,
2. Ein Teilnehmer war sich nicht zu blöd, ein Schild mit der Aufschrift "9/11 was an inside job" zu tragen.
3. Einer der Vertreter der Linkspartei, von deren sichtbarer Teilnahme ich mir eigentlich einen Impuls in Richtung Seriosität und professioneller Reden erhofft habe, präsentierte sich im Gespräch als Quatschkopf und fing an, über die Möglichkeiten zu dozieren, keinen Perso mit sich zu tragen - ohne dass es dazu irgendeinen Anlass gegeben hätte.

Enttäuschend war auch, wie wenige Leute da waren. Auf der Anfangskundgebung 300, schätz ich. Bis zu Demobeginn wurden das dann deutlich mehr, im Tross hatte man am Ende das Gefühl, dass wir viele sind. Trotzdem war die Stimmung schlecht: Der Zug war leise, die Route führte größtenteils an leeren Bürohäusern vorbei (Lichtblicke waren allerdings der Bahnhof und am Ende die Fußgängerzone, wohl eher ganz kurz, aber immerhin).
Besser wurde es auch nicht dadurch, dass der Kleintransporter mitfuhr und laut Musik spielte. Auch war es nicht hilfreich, das er während der Demo als Redebühne gebraucht wurde: Bildeten sich vorne (z.B. am Bahnhof) endlich mal Sprechchöre, wurde die Aufmerksamkeit durch die Boxen nach hinten gelenkt, die Versuche vorne im Keim erstickt.

Den Rest meiner Geduld zerstörten die Autonome, die hinter uns aus der Menge auftauchten. "BRD, Bullenstaat, wir haben dich zum Kotzen satt": mit solchen Sprüchen geh ich nicht konform. Als dieser Geist dann noch von einem normalen Mitglied der Demo aufgesogen zu werden schien (auf "Wir wollen keinen Überwachungsstaat" reimte er "Wir wollen überhaupt keinen Staat"), hat es mir gereicht.

Wir sind dann ein Eis essen gegangen, kurz vor der Zwischenkundgebung. Das hat auch wunderbar geklappt.
Man muss ja nicht immer scheitern.
Notheus - 31. Mai, 21:06

re: reinfall

Traurig... trotzdem gut, dass du hin bist. Aber was tun, die "aktive Szene" ist nun mal... inkonform.

Wäre wirklich schade, wenn alle Demos dieses Aktionsbündnisses von vorneherein als nicht zweckmäßig zu beurteilen wären :- /

onli - 31. Mai, 21:35

Hoffnung vorhanden

Mit ein bißchen Glück kriegen die das in Zukunft besser hin. Die letzte Demo in Frankfurt war ja auch besser. Die müssen "einfach" die Autonomen fernhalten, gute Sprüche erfinden, Motivatoren abstellen, die dann die guten Sprüche immer wieder anstimmen, eben Stimmung verbreiten.
Aber vor der nächsten Demo würde ich gerne etwas von solchen Plänen erfahren, bevor ich da wieder mitlaufe.
joey (Gast) - 1. Jun, 00:51

Der war nicht blöd mit dem 9/11..

Schild. Der war verdammt cool, 9/11 ist die grösste Lüge die Euch ever verkauft wurde. Wer behauptet 3 Hochsicherheitsgebäude seien durch Flugzeugbenzin bis auf die Grundmauern zerfetzt worden, sollte mal aufwachen...
Wer behauptet 9/11 sei ein inside job, hat sich warscheinlich einfach mit der Materie beschäftigt und einfach nur Recht, und er hat ein Recht auf die Äusserung seiner Meinung und die Reaktion in diesem Bericht zeigt genau wo das Problem liegt.
In der Authoritätshörigkeit und dem mobbing gegenüber den Leuten die sich trauen eine einfache Logik auszusprechen..

Notheus - 1. Jun, 03:55

Man weiß es nicht, aber..

klar ist sicherlich, dass - egal wie richtig oder falsch man das einschätzt - "9/11 was an inside job" gesellschaftlich als eine nicht ernstzunehmende Parole gebrandmarkt ist.

Persönlich glaube ich auch nicht, dass vor allem das kleine Gebäude einfach so einstürzen konnte. Dennoch halte ich es auch mit Volker Pispers: wenn man effektiv etwas verändern will, sollte man nicht mit Verschwörungstheorien argumentieren, sondern mit Anliegen, die so konkret wie nur irgendwie konsensfähig und vermittelbar sind - wie etwa explizit gegen die Vorratsdatenspeicherung. Ich halte es nicht für förderlich, solche in der Sache mit Sicherheit in der Bevölkerung mehrheitsfähigen Anliegen in Verbindung mit tabuisierten Argumentationsmustern zu bringen (wie 9/11).

Das Schild zu tragen mag ein Zeichen von mutigem Idealismus sein, der Sache hat es sicher nicht geholfen.

Der Diskurs auch über 9/11 sollte öffentlichkeitswirksam weiter verfolgt und am Leben gehalten werden, diese Art finde ich wie beschrieben (auch) nicht zweckmäßig. Wenn das Misstrauen gegenüber etwaigen "weitergehenden Interessen" hinter aktueller Politik in Punkto Überwachung, Sicherheit und Kriegsführung erstarkt (was es tut), dann werden ausreichend Beobachter der Proteste zur Einforderung konkreter Anliegen *solche Verbindungen* von selbst ziehen.

Der Vorteil: jeder kann uneingeschränkt Solidarität mit all jenen kleinen Initiativen gegen Überwachung etc. auch öffentlich zeigen - egal aus welcher persönlichen Motivation.

Und in der Tat: Verschwörungstheorien sollten auch Privatsache sein, d.h. sie haben in Diskursen über politische Details und deren Für- und Wider nur als persönlicher Hintergrund, nicht aber als Argument Platz.




Die Stichhaltigkeit herbeiinszenierter Legitimationsgrundlagen interessieren mich nicht sosehr, als die tatsächliche Zweckmäßigkeit der damit begründeten Maßnahmen. Es wurden schon einige "Verschwörungstheorien" als wahr eingestanden, nur verändert hat das leider nichts (mehr).

Wichtig ist viel mehr ein breiter Widerstand gegen das, was - ganz gleich ob diese Theorien herbeiphantasiert sind oder nicht - schadhaft für unsere Demokratie und den Frieden zwischen den Völkern ist. Die Effektivität dieses Vetos hat für mich Priorität.

Nichtsdestotrotz muss man sich nicht zu einem von jenen machen, die legitimen Zweifeln an *offiziellen Wahrheiten* die Glaubwürdigkeit absprechen.

Dass dieser Blog das getan hat, finde ich ebenso schade, kann aber das Unbehagen der Anwesenheit solcher Schilder bei diesen Demonstrationsanlässen verstehen.
onli - 1. Jun, 22:17

Leider doch

Denn Notheus hat in diesem Punkt recht: Völlig egal, wie es wirklich war - will man die Bevölkerung gegen die Vorratsdatenspeicherung und für die Grundrechte mobilisieren, ist es nur schädlich, mit Verschwörungstheorien anzukommen.
Das entspricht dem gleichen Prinzip, weshalb die Autonomen nicht unsere Stärke (lautstarke Mitdemonstranten) gezeigt haben, sondern unserer Sache geschadet (denn die Bevölkerung eilt schnell weg und bekommt ein Feindbild).

Es trauen zwar dann doch einige den Amerikanern zu, dass selbst geplant zu haben, aber ernst genommen werden Leute, die das behaupten, deshalb noch lange nicht - und wenn, dann in der linken Szene, die aber gegen Vorratsdatenspeicherung sowieso schon ist, nicht nochmal erreicht werden muss.

Und nebenbei: Es kommt sicher nicht von ungefähr, dass bei der Endkundgebung nochmal weniger Teilnehmer als bei der Anfangskundgebung zuhörten.
joey (Gast) - 3. Jun, 01:19

Wer ist denn bitte zuerst mit der Verschwörungstheorie von Osama und den 19 Räubern gekommen? Und wer ist drauf reingefallen?
Wer ist im Krieg gefallen?
Es geht hier nicht um Verschwörungstheorien sondern um False-Flag -Angriffe als Kriegsgrund und als Form massenpsychologischer Kriegsführung.
Das die Leute aus dieser unebequemen Waghrheit nicht lernen ist ein Problem da sich unter diesen Umständen so ein Schachzug ständig wiederholen kann. Wenn ihr diese anderen Themen wichtiger findet, hmm, mir egal, ich kämpfe für eine neue Untersuchung der Ereignisse und ich weiss dass ich Recht habe und ich weiss dass ihr wisst dass ich Recht habe.
Ich kann das machen ohne eine Verschwöungstheorethiker zu sein, weil die Verschwöungstheorie wird in den Medien präsentiert, ich kann das machen ohne Anti-Amerikaner zu sein weil die Amerikaner das ja auch wollen , ich kann das machen weil ich frei bin und keinen Authroitäten unterworfen, keinen innneren Stimmmen "Du darst das nicht".
Warum alle schweigen weiss ich auch nicht, ich glaube ihr habt es einfach noch nicht gecheckt dass ihr gehirnwaschen wurdet und dass ist kein witz aus den 90ern.

onli - 3. Jun, 17:51

Wahrheit

"und ich weiss dass ich Recht habe und ich weiss dass ihr wisst dass ich Recht habe."
Leute, die meinen, im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein, haben schon deshalb unrecht.

Und natürlich ist das eine Verschwörungstheorie, und mehr nicht (was ja nicht zwingend heißt, dass es war, wie allgemein angenommen wird - mich persönlich hat aber noch keine der Verschwörungstheorien um 9/11 überzeugt.).
joey (Gast) - 5. Jun, 23:20

Aha, soso

Wie wäre es wenn du mal einen eigenen Verstand benutzen tätest?
joey (Gast) - 6. Jun, 10:06

Physik vs. Verschwöung

Was ich noch sagen wollte ist dass ich ja nicht behaupte wär es gemacht hat nur weiss ich dass die physikalischen Gesetze die offiziele Erklärung der Anschläge widersprechen.
Wer sich damit beschäftigt und ein bisschen physikalische Wissen verfügt kann ohne sich zu schämen sagen dass er Recht hat wenn er behauptet dass die Zerlegubng der 3 WTC nur mit zusätzlichen Sprengstoffen/Bombem möglich war.
Daraus ergibt sich dasss es ein "insidejob" gewesen sein muss da die Attentäter unmöglich Zutritt zu den Gebäuden haben konnten und die Sprengsätze an der inneren Infrastruktur angesetzt worden sein mussten.
Dass sind Fakten die eines Tages als historische Wahrheit gelten werden und desto früher man seine kognitive _Dissonanz (Das vermittelte 9/11-Weltbild der Medien/Regierungen vs. der Information dass es nicht stimmen kann) beseitigt desto stressfreier und gersünder wird man leben. Ich habe nicht die Wahrheit gefressen, ich hbae nur den Mut eine Lüge zu netlarven und den solltet ihr auch bekommen wenn ihr aus der Geschichte lernen wolltet.

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