Montag, 7. April 2008

Peinliche Werbung

Es gibt einen Trend im deutschen Fernsehen: Den Trend zur schlechten Werbung.

Wann begann das eigentlich? Ich meine, es war zur Zeit der Fußball-WM, in der passend zur grotesken Patriotismus-Welle in einem Bericht oder einem Interview prophezeit wurde, dass das Auswirkungen haben werde. Nicht nur im provinziellen Bereich an sich, also dass die einzelnen Regionen der Globalisierung zum Trotz ihre regionalen Besonderheiten verstärkt pflegen und präsentieren werden. Nein, auch deutschlandweit werde man das beobachten können, z.B. in der Werbung, in der in Zukunft verstärkt deutscher Gesang samt plattem Text und kleinbürgerlichem Kitsch auftauchen werden.

Und so grausam es auch ist, so kam es (ganz zu schweigen von den ganzen Volksverdummungs-"Ich fühl mich besser mit X"-Dingern, die anscheinend die nationalstolzen hirnverlustigen Gefühlsdeutschen ansprechen sollen) - und hält bis jetzt an. Trauriger Höhepunkt derzeit ist die Iglowerbung mit dem "Love is in the Air"-Frauengesang, toll platziert in den Werbepausen aller Sendungen, die ich ab und an gucke.
Fast ebenso bezaubernd, wenn auch etwas älter, ist der Gesang des Jungen aus der Gelbe-Seiten-Werbung, der statt des Auslösens des "guten Gefühls" die Haare zu Berge stehen lässt. Kein Wunder bei Ergüssen wie:

"Und ich hab da ein gutes Gefühl.
Die Gelben Seiten kennen sich aus.
Gelbe Seiten gehör'n
gehör'n in jedes Haus"


Die Obiwerbung ist genauso platt, aber nimmt sich dabei wenigstens nicht ganz so ernst, find ich also wiederum (noch) lustig.

Insgesamt ist diese Bewegung peinlich und sorgt dafür, dass ich immer öfter während des Fernsehkonsums den Ton ausstellen muss - und dann nicht mitbekomme, wenn der Film weitergeht. Und tolle Werbung verpasse, z.B. Hornbachs (post?)materialistische Selbstfindung. Das ist die schlechte Seite.
Die gute Seite ist, dass ich nun schon zwei Produkte mehr habe, die ich bewußt nicht kaufen werde, und es werden sicher noch mehr.

Das erleichtert die Auswahl im Supermarkt.

Arsenvergiftungen in Bangladesch

Es ist gar nicht so simpel, aktuelle Informationen über die Massenvergiftung in Bangladesch zu finden. Vorläufiges Ergebnis: Laut meinen Informationen ist diese Filteraktion noch nicht erfolgreich beendet.
Es würden noch 100.000€ fehlen.

Donnerstag, 3. April 2008

The Lonely Astronaut

Lustig.

Mittwoch, 2. April 2008

Krieg?

Gerade hört man entfernten Flugzeuglärm, gleichzeitig heult eine Sirene lautstark vor sich hin. Vermittelt irgendwie ein seltsam bekanntes Gefühl.
Der Medienkonsum hinterlässt Spuren.

Montag, 31. März 2008

Das Telekomdesaster

Bei der Familie, bei der ich normalerweise meine Wochenenden verbringe, wollte man Geld sparen und gleichzeitig etwas davon haben. In aller Eile wurde das Telekom Triple Play Angebot bestellt: Telefon, Fernsehen und Internet sollte fortan über die Telekom laufen.

Telekomtypisch lesen sich die folgenden Geschehnisse wie ein absurdes Theaterstück.
Bestellt wurde im Dezember. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wurde die Leitung umgestellt, ergo blieb das Internet aus. Denn der vorhandene Router verkraftet die schnelle Leitung nicht, die neue Hardware war aber noch gar nicht da. Kurz vor Sylvester wurde dann gnädigerweise die alte Leitung reaktiviert, man müsse halt auf die Hardware warten.

Die kam vor ein paar Tagen, also Ende März. Das Zwischenspiel habe ich nicht in allen Details mitbekommen, aber es wurde wohl letztlich mit Vertragsrücktritt gedroht, vorher der Hardwareversand seitens der Telekom storniert (warum?), das volle Programm eben - ob in der Zwischenzeit der neue Preis abgebucht wurde, weiß ich nicht.
Ich hab die Hardware dann angeschlossen, also erstmal nur das Modem und den Router. Da tat sich nur nichts, egal ob mit automatischer oder mit manueller Konfiguration. Ein Anruf später wurde mir gesagt, dass die Leitung erst am Montag (also heute), um 18 Uhr umgestellt werde, vorher könne es nicht klappen. Schön, dass das so frühzeitig mitgeteilt wurde.

Das Ganze hat noch einen grundsätzlichen Haken, den ich erst entdeckte, als ich die Fernseher schonmal vorbereiten wollte. Die Familie hat nämlich zwei Fernseher. An den Router kann man aber wohl nur den einen Festplattenrecorder anschließen. Ein Festplattenrecorder (der gleichzeitig Receiver ist) für einen Fernseher. Der zweite Fernseher, zwei Stockwerke über dem ersten aufgebaut, kann damit also nicht betrieben werden. Dies bestätigte auch ein Anruf bei der Telekom (ich bin froh, dass ich den nicht selbst tätigen musste).
Mit Geld sparen ist also erstmal nichts, als fünfköpfige Familie mit (teils) erwachsenen Kindern ist ein Fernseher zu wenig, der Streit um ihn zu stressig. Das prophezeie ich zumindestens, der Hausherr selbst hat das noch nicht erkannt.
Noch dazu liegt nun ein Kabel durch die Wohnung, vom Router zum Fernseher (übrigens ist das beigelegte Kabel zu kurz, um es ordnungsgemäß hinter den Schränken entlangzuführen. Gut, dass jeder weiß, dass man einfach eine normales Lan-Kabel kaufen und dafür nutzen kann). Der Router kann zwar W-Lan, der Festplattenrecorder aber nicht (wer in Deutschland hat auch nicht den PC direkt neben dem Fernseher stehen?)

Das Angebot ist also durchweg ungeeignet: Jede Umstellung bedeutet, zumindestens meiner Erfahrung nach, Ärger mit der Telekom, die schlankgesparte Serviceabteilung ist zu besserem wohl nicht fähig. Gleichzeitig geht schon das Angebot selbst an den Bedürfnissen des Großteils der anvisierten Kunden vorbei, denn der Großteil der deutschen Familien, die an einem solchen Angebot Interesse haben könnten, haben mehr als einen Fernseher. Schön auch, wie prominent dieses Manko auf der Angebotsseite vermerkt ist, ich zumindestens sehe es nirgends.

Aber es ist fraglich, ob die Familie, von deren Erlebnissen ich hier berichte, sich je konkret damit herumärgern muss. Um 17:56 funktionierte in deren Haus nämlich kein Internet mehr.


PS: Ja. es ist durchaus möglich, dass nur die automatische Konfiguration nicht funktioniert. Die Erfahrung dort mit solchen Dingen ist begrenzt, und ich bin nicht vor Ort. Aber das sehen wir ja bald.

Update: Inzwischen funktioniert die Internetanbindung dort wieder, dieser Teil der Kritik war also unberechtigt.

Sonntag, 30. März 2008

Winkie

"Winkie" von Clifford Chase ist zuallererst ein Roman mit einem lebendig gewordenen Teddybären als Hauptfigur.

Im Post-Nine-Eleven-Amerika wird Winki aufgegriffen und vor Gericht gestellt. Über 1000 Anklagepunkte werden ihm vorgeworfen, hauptsächlich das Verschicken von Briefbomben, nur artet der Prozess immer weiter aus. Gegen ihn sagen Schauspieler aus (man müsse ja die Zeugen schützen), unter anderem der Papst.
Man sieht, dieser Teil des Romans driftet ins Absurde - ein bitterböser Spiegel des heutigen Unrechtsstaates USA, des Systems Guantanamo.

Dies ist aber nur ein Aspekt des Romans. In der ersten Hälfte steht die Geschichte Amerikas im Vordergrund, insbesondere der Rassismus der damaligen Zeit. Der Anfang der zweiten Hälfte konzenriert sich nochmal mehr auf die Selbstfindung Winkies im Wald, der als lebender Teddybär zwischen Objekt, Mensch und Tier steht und erstmal seinen Platz wählen muss - was natürlich die ganze Zeit mitschwingt.
In beiden Teilen gerät das Absurde in den Hintergrund, es sind mehr die weise erscheinenden Gedanken des Teddybären, die zum Nachdenken anregen.

Lustig ist der Roman übrigens nicht. Zumindestens kam es mir nicht so vor. Er ist böse, absurd, originell und meinetwegen auch weise, da Winkie erstaunlich präzise Analysen gelingen, nur Lachen musste ich nirgends. Vielleicht ist es ja der Gedanke, dass egal wie absurd das Gerichtsverfahren auch wird, die Wirklichkeit in ihrer Grausamkeit nicht viel weniger absurd ist, der einem das Lachen verleidet. Oder es ist das Gefühl, eingesperrt zu sein, erst im Teddykörper, dann im Gefängnis, wobei beiden Situationen die Unmöglichkeit zur Kommunikation gemein ist, was einfach zu beklemmend wirkt. Übrigens ein Punkt, den ich als ein Hauptthema des Romans benennen würde.

Alles in allem ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

Samstag, 29. März 2008

Es könnte klappen

Der Landtag der SPD war wohl ein voller Erfolg. Das ist wichtig, denn nur mit einer geeinten SPD besteht eine Chance, dass die Studiengebühren abgeschafft werden. Am 5. April geht es in den Landtag.

Total absurd sind die Argumente der Abzocker. "Unsere Hochschulen würden überlaufen" - genau das ist doch das positive. Deutschland braucht Fachkräfte, ergo Akademiker. Wenn Hochschulen ungenügend ausgestattet sind, ist das Beschränken der Studentenzahl kein akzeptables Mittel. Dann ist eben bei genau der Ausstattung anzusetzen, die fehlt.

Freitag, 28. März 2008

Die deutsche Elite

Heute findet sich auf Spiegel-Online eine schönes Abbild der deutschen Elite.

Zuerst etwas darüber nachdenken, wer zur Elite gehört und was Elite ausmacht: Ein Interview. Insbesondere der "Minderleister"-Begriff ist beachtenswert.
Danach schaue man sich ein solches Eliteprojekt doch einmal an: Transrapid-Debakel.

Und wenn man dann noch Nerven für sowas hat, kann man sich noch das Ackermann-Interview geben. Besondern schön in Kombination mit dem Ruf nach dem starken Staat, der bald folgen sollte.
Und das ist dann wirklich genug negative Realitätswahrnehmung und Spiegel-Lektüre für einen Tag.

Finanzkrise geht weiter

Es war ja auch nichts anderes zu erwarten.

Mittwoch, 26. März 2008

Dungeon Lords: Designfehler

Erinnert sich noch jemand an Gothic 3? So bekannt der Name war und ist, so verbuggt und voller Designfehler war dieses Spiel.
In dieser Hinsicht lassen sich Dungeon Lords und Gothic 3 gut vergleichen. Denn auch Dungeon Lords hat so viele Schnitzer, dass es eine Erwähnung wert ist.

Es beginnt damit, dass das Spiel auch jetzt noch verbuggt zu sein scheint. Meinem Menschen kann ich zwar eine andere Frisur und Haarfarbe verpassen, aber das Icon oben beim Lebensbalken bleibt, wie es anfangs war,
Dann die Bedienung: Aus dem Spiel heraus kann man nicht neu laden, erst muss man ins Hauptmenü wechseln, das sich nebenbei in einer statisch geringen Auflösung präsentiert. Kein Quicksave, kein Quickload. Das braucht man nicht bei jedem Spiel, bei Dungeon Lords aber schon. Zwar kann man sich jederzeit wiederbeleben, verliert dabei aber Charaktereigenschaften, also erkämpfte Erfahrung. Was widersinnig ist: Kommt man mit dem Spiel nicht zurecht, weil die Gegner durchaus stark sind, stirbt man oft, wodurch man schwächer wird, also öfter stirbt etc.

Was mich zum eigentlichen Spieldesign führt: Hier präsentiert sich das Spiel genauso unfertig wie in den restlichen Bereichen. Es gibt kein Tutorial. Die Gegner sind teilweise schlichtweg zu stark. Einen Goblinmagier kann man mit etwas Schildarbeit noch erledigen, selbst wenn er eine Meute Goblins dabei hat. Zwei Goblinmagier (einer extrastark), eine Goblinhorde und einen Troll, eine Gegnerzusammenstellung, die am Ende des ersten Dungeons wartet, schafft man dagegen nicht einfach so. Reinrennen, einzelne Goblins erledigen (bzw. von den Magiern erledigen lassen, die gerne mal die eigenen Leute abschießen), und man besiegt zwar den Hauptteil der Gegner - aber der Troll benötigt Bugausnutzung in der Form, dass man ihn von einer unerreichbaren Stelle aus beschießt. Im Nahkampf hatte zumindestens mein Kämpfer keine Chance.
Wenigstens spart das Spiel dabei nicht an Tränken, die jedem zweiten erledigten Goblin beiliegen, und die man auch komfortabel per Shortcut trinken kann.

Die ganzen spielerischen Schnitzer könnte man verzeihen, wenn das alles wäre. Leides kommt noch mehr: Dass im Spiel keine Musik mehr ertönt, ist zwar recht entspannend. Dann müsste aber wenigstens die sonstige Soundkulisse stimmen, das Knirschen der Schuhe auf dem Sand, die Umgebung - nur das fehlt alles auch, nur gelegentlich ertönen Geräusche. In der Stadt nervt zudem ein Hintergrundgeräusch, das zumindestens Nachts alle paar Sekunden wiederholt wird.
Die Stadt ist übrigens keine Stadt, sondern ein weiterer Schlauch, in dem man ganz wenige Häuserfassaden betreten kann und gelegentlich Menschen herumstehen. Und damit auch ja kein bißchen Geborgenheit und Ruhe aufkommt, spawnen auch hier die Gegner aus dem Nichts - trotz patroullierender Stadtwachen.

Und warum spiele ich das Spiel wahrscheinlich trotzdem noch ein bißchen weiter? Gestern hat mein Kämpfer einen untoten Hünen ganz alleine erledigt, und da sind sicher noch ein paar mehr. Die verfügbaren Charakterklassen reizen, zumindestens ein oder zwei Gilden zu testen - und diese eine Aufgabe, die kann man doch noch schnell erledigen...
Anscheinend kann man Gothic 3 und Dungeon Lords nicht nur in der gemeinsamen fehlerhaftigkeit vergleichen.

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Puppetmaster87 (Gast) - 17. Dez, 14:45
wird gemacht
Danke. Ich werde Chrome weiterverfolgen. Nächstes Mal...
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